Die Menschen in der Region Hannover sorgen selbst für eine gute Nachricht zum Jahresbeginn: Denn sie haben großzügig für Menschen in Not vor Ort gespendet. Die HAZ-Weihnachtshilfe bleibt auch in ihrer 49. Saison auf Rekordniveau. Es sind genau 1.537.036,55 Euro bis Ende des vergangenen Jahres auf dem Konto der Spendensammlung eingegangen – nur etwa 170.000 Euro weniger als in der Vorsaison. Seit 2020 erreicht die Weihnachtshilfe ein Ergebnis von jeweils mehr als 1,5 Millionen Euro. Es sind Spitzenwerte in der Geschichte der Spendensammlung seit dem Jahr 1975.
HAZ-Chefredakteurin Dany Schrader, gleichzeitig Vorsitzende des Vereins Aktion Weihnachtshilfe, bedankt sich bei allen Spenderinnen und Spendern. „Jeder Einzelne von uns konnte in den vergangenen Monaten spüren, wie die Dinge des täglichen Bedarfs teurer geworden sind. Für Menschen, die bereits von Armut betroffen sind, ist vieles nun unerschwinglich und unerreichbar“, sagt Schrader. Jede einzelne der Zuwendungen werde einem dieser Menschen helfen. „Eine solche Spende bedeutet für Menschen in Not auch die Gelegenheit der Teilhabe an der Gesellschaft.“ Auch Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) gratuliert. „Das Ergebnis der HAZ-Weihnachtshilfe ist großartig. Zahlreiche Menschen in Not werden davon profitieren.“ Der Erfolg sei einmal mehr ein Beweis für den starken zivilgesellschaftlichen Zusammenhalt und die gelebte Solidarität in der Stadt und der Region Hannover. „Das macht Mut in Zeiten, die von Krisen geprägt sind. Und es ist ein überaus positives Signal für den Start ins neue Jahr. Der HAZ und den Spenderinnen und Spendern bin ich sehr dankbar.“
Die Spendensumme ist das Ergebnis von insgesamt fast 9000 Überweisungen – etwa 300 weniger als im Vorjahr. Dabei ist zu beachten, dass hinter Einzelüberweisungen häufig ganze Sammlungen bei Geburtstagen und Benefizaktionen stehen. Die größte Einzelspende in Höhe von 30.000 Euro kam vom engagierten Paar Maria und Uwe Thomas Carstensen. Die größte Spende einer Stiftung ging von der Fritz-Behrens-Stiftung ein, die im vergangenen Jahr 100 Jahre alt wurde.
„In einer Zeit, in der viele Menschen über die Spaltung der Gesellschaft sprechen, zeigt unter anderem die HAZ-Weihnachtshilfe den Gemeinsinn der Hannoveranerinnen und Hannoveraner“, sagt Regionspräsident Steffen Krach. „Ich hoffe, dass wir mit diesem Gemeinsinn auch in das Jahr 2024 gehen.“ Und Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes sagt: „Wer aus der Region Hannover kommt, redet nicht lange, sondern hilft. Das schätze ich sehr an den Menschen hier.“
Die Spenden kommen direkt und ohne Abzüge für Verwaltung und Werbemaßnahmen bei den Betroffenen an. Über die Spenden wacht die Koordinierungsstelle der Weihnachtshilfe der Stadt Hannover, die mit 1800 Experten und Expertinnen aus 300 sozialen Verbänden zusammenarbeitet. Bewilligt wurden bereits fast 1600 Anträge. „Bedürftige fragten vor allem nach Kleidung, Kühlschränken und Waschmaschinen“, sagt Koordinator Kay Dickmann aus dem Fachbereich-Team. Es gab aber auch Zuschüsse für kleine Weihnachtsgeschenke und Gleitsichtbrillen.
Tatsächlich wird nicht jede Anfrage bewilligt. Es werden zum Beispiel keine Straf- und Bußgelder übernommen, und die Spenden kommen nur Menschen in der Region Hannover zugute. Zudem müssen Spendenempfänger die Verwendung der Gelder nachweisen. Die Spendensammlung läuft auch im neuen Jahr weiter.