Das vorläufige Endergebnis der 48. Saison der HAZ-Weihnachtshilfe sorgt für einen Spendenstand auf Rekordniveau. Genau 1.724.439,29 Euro sind bis Ende des vergangenen Jahres auf dem Konto der Spendensammlung für Menschen in Not in der Region Hannover eingegangen. Nur zweimal kamen in der Geschichte der Spendensammlung seit 1975 höhere Werte zusammen. 2021 und 2020 spendeten die Leser und Leserinnen und Unternehmen mehr als 1,8 Millionen Euro. In der Corona-Krise spendeten viele Unternehmen die Summen, die sie sonst für Weihnachtsfeiern ausgegeben hätten.
HAZ-Chefredakteurin Dany Schrader, gleichzeitig Vorsitzende des Vereins Aktion Weihnachtshilfe, bedankt sich bei allen Spenderinnen und Spendern. „Das Engagement der Menschen in der Region Hannover ist überwältigend. Trotz Inflation und Energiepreissorgen zeigen sie sich hilfsbereit und solidarisch. Ich danke allen Unterstützern und Unterstützerinnen ganz herzlich für Ihren Einsatz“, sagt Schrader. Auch Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) gratuliert zur guten Nachricht zum Jahresbeginn. „Ich freue mich sehr über das sehr gute Ergebnis der HAZ-Weihnachtshilfe! Das insgesamt über 1,7 Millionen Euro gespendet wurden, ist in dieser Zeit, in der viele Spender und Spenderinnen selbst weniger Geld zur Verfügung haben, nicht selbstverständlich.“ Der Erfolg sei ein Beweis, wie solidarisch und wie sozial die Menschen in Hannover und der Region sind. „Mein Dank geht an jeden einzelnen, der die Aktion unterstützt hat und natürlich an die HAZ als Organisator.“
Spendensammlung: Fast 9000 Überweisungen für Menschen in Not
Die Spendensumme ist das Ergebnis von insgesamt fast 9000 Überweisungen – etwa 1000 weniger als im Vorjahr. Entsprechend müssen Unternehmen, Vereine und Privatpersonen durchschnittlich sogar mehr überwiesen haben als 2021. Dabei ist zu beachten, dass hinter Einzelüberweisungen häufig ganze Sammlungen bei Geburtstagen oder Benefizaktionen stehen. Die größte Einzelspende kam vom engagierten Paar Maria und Uwe Thomas Carstensen. Die größte Spende eines Unternehmers kam von Dr. Franz-Josef Schraad – der Zahnarzt sammelte mehr als drei Jahre lang Zahngold-Spenden und überwies nun sensationelle 27.114 Euro.
„Es ist schön zu sehen, dass die Menschen in der Region Hannover weiterhin so eng zusammenstehen und ihre Hilfsbereitschaft zeigen. Die Region ist solidarisch und darauf bin ich sehr stolz“, sagt Regionspräsident Steffen Krach (SPD) zum Ergebnis. Und Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes sagt: „Als Pastor und Stadtsuperintendent erlebe ich viele wunderbare Momente, aber auch viel Leid und Frust. Wie gut, dass es die HAZ-Weihnachtshilfe gibt. Und dann mit einem solchem Ergebnis! Das Geld kommt an und erreicht die Menschen, auch im Herzen.“
Spenden für Kleidung, Kühlschränke und Nebenkostenhilfen
Die Spenden kommen direkt und ohne Abzüge für Verwaltung und Werbemaßnahmen bei den Betroffenen an. Über die Spenden wacht die Koordinierungsstelle der Weihnachtshilfe der Stadt Hannover, die mit 1800 Experten und Expertinnen aus 300 sozialen Verbänden zusammenarbeitet. Bewilligt wurden bereits fast 1800 Anträge. Bedürftige fragten vor allem nach Kleidung, Kühlschränken und Waschmaschine. „Wir merken, dass die Anfragen zu Hilfen bei Nebenkosten steigen“, sagt Koordinatorin Regina Hanebeck, der sich in diesem Jahr um die finale Prüfung der Anträge kümmert. Die Weihnachtshilfe unterstützt auch bei solchen Anträgen. Es gab aber auch Zuschüsse zu kleinen Weihnachtsgeschenken und Gleitsichtbrillen.
Tatsächlich wird nicht jeder Anfrage bewilligt. Die Spendensammlung übernimmt zum Beispiel keine Straf- und Bußgelder oder Hilfen außerhalb der Region Hannover. Zudem müssen Spendenempfänger die Verwendung der Gelder nachweisen. Die Spendensammlung läuft auch im neuen Jahr weiter.