Seit 2016 schauen Edelt Lars Peters und das Team von Zahnärzte am Anzeiger schon auf das traditionsreiche Anzeiger-Hochhaus. Auch die Kestnergesellschaft lässt sich aus den Räumlichkeiten der Praxis sehr gut beobachten. Da lag es nah, an der Versteigerung der Kuppelkunst zugunsten der HAZ-Weihnachtshilfe teilzunehmen. Peters bot erfolgreich auf eine von acht oxodierten und von der Künstlerin Katinka Bock veredelten Kupferplatten, die von 1928 bis 2019 das Dach des traditionsreichen Anzeiger-Hochhauses prägten und schützten. Nun schmückt das Kunstwerk die Praxis.
„Wir haben gesehen, wie die Kupferplatten während der Bauarbeiten abgebaut und abtransportier wurden und haben auch die Feierlichkeiten zu 125 Jahre Madsack verfolgt“, sagt Peters. „Jeder Patient sieht das Anzeiger-Hochhaus. Da war es für uns nur konsequent, ein Stück Stadtgeschichte zurück an den Ort zu holen.“ Die Kunst soll nun in der Praxis ausgestellt werden – für jeden. „Wir schicken niemanden weg, der sie ansehen möchte.“
Rekordergebnis für die HAZ-Weihnachtshilfe
Wie Peters sicherten sich sieben weitere Bieter jeweils eine der Kupferplatten, die unter dem Titel „Rauschen (achtmal Grün)“ von Katinka Bock gestaltet wurden. Insgesamt erzielten die erfolgreichen Bieter eine Summe von sensationellen 36.709,99 Euro, die komplett als Spende der HAZ-Weihnachtshilfe zugeführt wurden. Die Weihnachtshilfe unterstützt im gesamten Jahr Menschen in Not in der Region Hannover. Bis zum Jahresende kamen 2020 fast 1,8 Millionen Euro Spenden zusammen – ein Rekordergebnis.
Vom Hochhaus-Dach zur Kröpcke-Uhr bis in die Südstadt: Katja Schulz freut sich, dass die Reise der Kunst ein Ende gefunden hat. Foto: privat
Bis Mitte Januar waren die Platten für den guten Zweck in der Kröpcke-Uhr ausgestellt. Dort schaute sich auch Katja Schulz die Kunstwerke genau an und entschied dann, sich unbedingt zu beteiligen. „Ich freue mich sehr über das besondere Stück Stadtgeschichte, mit dem ich dann doch ganz schön viel verbinde. Und darüber, dass ich so sinnvoll helfen kann“, sagt Schulz. Ihre Platte bekommt nun einen Ehrenplatz in der Südstadt.
Spurensuche auf den Kunstkupferplatten
Katrin Hüper hat auf ihrer Kuppelkunst schon nach Geschichte gesucht. Foto: privat
Das hat auch HAZ-Leserin Katrin Hüper vor. „Als geborene Hannoveranerin, Architektin und langjährige Besucherin der Kestnergesellschaft habe ich mich riesig darüber gefreut, ein solches geschichtlich und künstlerisch wertvolles Objekt jetzt bei mir zu haben und auch noch einem guten Zweck gedient zu haben.“ Hüper hat schon versucht, in der Kupferplatte zu lesen und nach Bombensplitterspuren, Vogelkrallenkratzer und sonstigen Andrücken gesucht.
Im Sommer soll es ein Treffen aller Kuppelkunstsammler und -sammlerinnen geben, wenn es die Corona-Pandemie zulässt. Dann wird das Werk noch einmal vereint werden.