Das vorläufige Endergebnis der 46. Saison der HAZ-Weihnachtshilfe ist historisch. Denn noch nie wurde eine höhere Spendensumme erzielt als ausgerechnet in dem Jahr, das von der Corona-Krise geprägt ist. Genau 1.873.529,27 Euro sind bis Ende des Jahres auf dem Konto der Spendensammlung für Menschen in Not in der Region Hannover eingegangen. Damit kamen fast eine halbe Million Euro mehr zusammen als im ebenfalls überaus erfolgreichen Vorjahr.
HAZ-Chefredakteur Hendrik Brandt, gleichzeitig Vorsitzender des Vereins Aktion Weihnachtshilfe, bedankt sich bei allen Spenderinnen und Spendern. „Wir sind, offen gestanden, ein wenig sprachlos. Und das kommt bei uns Journalistinnen und Journalisten ja nicht so oft vor. Hilfsbereitschaft und Solidarität inmitten der Pandemie sind überwältigend.“ Auch Oberbürgermeister Belit Onay gratuliert den Leserinnen und Lesern zu dieser positiven Nachricht. „Ein solches Ausmaß an Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung hat mich sehr beeindruckt und zeigt eindrucksvoll, dass trotz physischer Abstandsgebote die Menschen in Hannover und der Region füreinander da sind und zusammenstehen.“
Mehr als 12.000 Überweisungen sind eingegangen
Die großzügige Spendensumme ist das Ergebnis von Sammlungen von Vereinen, Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen. Insgesamt 12.145 Überweisungen wurden registriert – 3324 Einzahlungen mehr als in der vorigen Saison. Auch dieses Ergebnis ist ein Rekordwert. Erneut haben sich viele Leser für Spendenaktionen zusammengetan. So steht hinter vielen Einzelspenden eine Summe aus Sammlungen zum Beispiel bei Geburtstagen.
Viele Unternehmen spendeten zudem die Summe, die sie für Weihnachtsfeiern ausgegeben hätten. „Uns in Hannover ist es eben nicht egal, wie es dem anderen geht. Wenn es drauf ankommt, sind wir da. Das zu wissen tut gut. Hier zu leben tut gut. Hannover zeigt Herz“, sagt Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes. Zu den Gratulanten gehört auch Regionspräsident Hauke Jagau. „Es ist schön, dass die Menschen auch in Krisenzeiten an Menschen denken, denen es nicht gut geht. Vielen Dank für die großartige Unterstützung!“
So funktioniert die HAZ-Weihnachtshilfe
Die Spenden kommen direkt und ohne Abzüge für Verwaltung bei Betroffenen an. Über die Spenden wacht die Koordinierungsstelle der Weihnachtshilfe der Stadt Hannover, die mit mehr als 1800 Experten aus 300 sozialen Verbänden zusammenarbeitet. Bewilligt wurden schon jetzt fast 2000 Fälle. Bedürftige fragten nach Hilfe für Waschmaschinen, Kühlschränke, Schlafsofas für kleine Wohnungen, Etagenbetten, orthopädische Matratzen und Schreibtische mit Stühlen für Kinder. „Es wurde auch nach Hilfen für Kinderwagen, Spielzeug und Kinderfahrräder gefragt“, sagt Koordinatorin Angela Müller, die sich um die finale Prüfung der Anträge kümmert. Es gab aber auch Zuschüsse für kleine Solar- und Photovoltaikbatterien für Personen, die geduldet in Gartenlauben leben und damit ihren Strombedarf decken.
Tatsächlich wird nicht jede Anfrage bewilligt. Die Weihnachtshilfe hilft zum Beispiel nicht bei der Übernahme von Straf- oder Bußgeldern und bei Anträgen außerhalb der Region Hannover. Zudem müssen die Empfänger die Verwendung des Geldes nachweisen – auch bei noch so kleinen Zuschüssen wie für eine Lesebrille in Höhe von 30 Euro.
Auch Spenden, die nach dem 31. Dezember eingehen, kommen Hannoveranern in Not zugute: Sie fließen in die Sammlung der kommenden HAZ-Weihnachtshilfe-Saison. Spenden sind so das ganze Jahr über möglich.