Die Vernissage zur Ausstellung „Schwebende Welten“ der Künstlerin Susann Ohlendorf ist eine besondere. Denn sie findet ohne Sektempfang und große Worte statt. Gemeinsam mit der Deutschen Bank und dem Kulturvermittler Klaus Ritgen lädt die Künstlerin zu einem virtuellen Studiobesuch ein. Die Ausstellung läuft insgesamt bis zum 23. Dezember. Damit Interessierte einen Einblick ins künstlerische Schaffen erhalten, hat das Team einen Film produziert und engagiert sich nun auch für die HAZ-Weihnachtshilfe – die Spendensammlung für Menschen in Not vor Ort.
Susann Ohlendorf ist seit 1987 als freie Künstlerin aktiv und stellte in Polen, England und immer wieder in Deutschland aus. Ohlendorf selbst bezeichnet ihre Werke als imaginäre Landschaften. „Es sind abstrakte Welten.“ Sie vermitteln Sehnsüchte und erwecken positive Eindrücke. „Aber ich möchte den Betrachtern keine fertigen Erklärungen liefern.“ Für die digitale Ausstellung hat sie 17 Werke zusammengestellt, die sphärisch, mystisch, aber immer optimistisch wirken. Die Bilder können direkt per Mail an mail@kr-consulting.eu erworben werden. Zehn Prozent der Erlöse werden an die Weihnachtshilfe gespendet.
„Ich finde es natürlich schöner, die Bilder als Originale auszustellen, aber das ist derzeit durch die Corona-Krise einfach nicht möglich“, sagt Ohlendorf. „Aber es hat Spaß gemacht, die Kunst nun auf diesem Wege zu präsentieren.“ Für Künstler und Künstlerinnen sei es derzeit schwer, Bilder zu zeigen. „Ich freue mich darauf, im neuen Jahr wieder ausstellen zu können.“
Für die Deutsche Bank am Georgsplatz ist die virtuelle Ausstellung ein echtes Experiment. „Es war für uns ein spezielles Jahr, denn wir mussten sämtliche Veranstaltungsformate absagen“, sagt Filialdirektor Michael Hobusch. „Eine Vernissage in kleinem Rahmen mit Abstand und Maske macht auch nicht so richtig Spaß.“ Daher habe er gemeinsam mit Klaus Ritgen über ein anderes Format nachgedacht. „Der virtuelle Studiorundgang soll den Gästen, die ich ansonsten hier begrüßt habe, die Kunst in das Wohnzimmer bringen und auch ein wenig Freude bereiten.“ Die analoge Ausstellung mit Susann Ohlendorf soll im nächsten Jahr nachgeholt werden.