Mit dem Mikrofon fremdelte der große Gelehrte zunächst ein wenig: „Das ist keine Erfindung von mir“, erklärte Gottfried Wilhelm Leibniz im Autohaus Ahrens reserviert, ehe er dem Publikum kurzweilig das Wesen der Elektrizität erklärte. Dann brauste Leibniz-Darsteller Rainer Künnecke, angetan mit Gehrock, Just-aucorps-Weste und Allongeperücke, auf dem Segway von der Bühne: „Für eine Fahrt nach Wien würde ich doch meine Kutsche vorziehen – aber für einen Besuch bei der Kurfürstin ist dieses Gefährt sehr angenehm.“
Ein halbes Dutzend Künstler gab sich bei dem Toyota- und Renault-Händler gestern bei einer Spendengala zugunsten der HAZ-Weihnachtshilfe die Ehre – darunter der berühmte Herr Leibniz. „Die Künstler waren sofort begeistert von der Idee“, sagt Autohaus-Inhaber Carsten Ahrens, der bereits zum dritten Mal eine große Aktion für die Weihnachtshilfe auf die Beine gestellt hatte. Auch gestern kam dabei wieder ein vierstelliger Betrag zusammen.
Ahrens’ Mitstreiter Holger Wohllebe, Inhaber der Firma 6-way, hatte das Segway für Leibniz aus seinem Fuhrpark beigesteuert: „Durch unsere Stadtführungen sind wir sehr mit Hannover verbunden – da war es uns ein Anliegen, ein so hannoversches Projekt wie die HAZ-Weihnachtshilfe zu unterstützen“, sagt er.
Das sahen die Künstler ganz ähnlich: Der Maler Della stiftete für eine Versteigerung eine Art Wimmelbild, das von den Maschsee-Löwen bis zum Leibniz-Keks verschiedene Hannover-Motive vereinte: „Wenn’s für eine so gute Sache ist, trenne ich mich gerne von einem Bild – ich bin kein Sammler meiner eigenen Kunst“, sagte er. Moderator Jan Sedelies gab einer Bieterin schließlich bei 500 Euro den Zuschlag.
n der Gala besang Lina Lärche, die „Grang Dame de la Schangsong“, im Glitzergoldkleid die Versuchungen der Schokolade („Kann ein Riegel Sünde sein?“). Jango Erhardo zeigte Pantomine und sorgte mit Musikkomedy für gute Laune. Und Zauberer Cody Stone, der 2008 die im Steinhuder Meer gelegene Insel Wilhelmstein verschwinden ließ, riss das Publikum mit Kartentricks zu Beifallsstürmen hin.
Am Ende stieg auch er aufs Segway – und fuhr mit verbundenen Augen zwischen den Besuchern Slalom. Wie dieser Trick funktionierte, gab er – Berufsethos! – natürlich nicht preis. Nur so viel: „In meiner Show benutze ich sonst ein Solo-Wheel – das ist so ähnlich.“
Von Simon Benne