Drei hannoversche Krimiautorinnen lesen in der Deutschen Bank für die HAZ-Weihnachtshilfe. Die Besucher erleben einen spannenden Abend – und spenden großzügig.
Wenn in einer Bank viel Blut fließt, müsste eigentlich die Spurensicherung anrücken. Stattdessen kamen am Donnerstagabend gut 120 Krimifans in das prunkvolle Gebäude der Deutschen Bank am Georgsplatz. Hausherr und Filialchef Michael Hobusch hatte sein frisch designtes Foyer für die erste gemeinsame Lesung von drei hannoverschen Krimiautorinnen geöffnet, zugunsten der HAZ-Aktion Weihnachtshilfe.
Autorin Claudia Rimkus hatte bereits im Vorjahr die Idee zu dem Gemeinschaftsprojekt gehabt, dann allerdings keinen Raum dafür gefunden. Wie gut die Idee war, zeigte sich an der Anmeldezahl: 150 Interessierte fanden keinen Platz mehr. Wer aber unter den frühen Anmeldern war, konnte am Abend die volle Ladung Krimigeschichten genießen – und dabei erfahren, wie unterschiedlich Regionalkrimis sein können.
Drei Krimiautorinnen – ein Abend in Hannover
Die 71-jährige Autorin Barbara Schlüter aus der Südstadt hat nach drei Krimis jetzt einen Band mit Kurzgeschichten veröffentlicht und las ihre „etwas andere Weihnachtsgeschichte“ über ein kinderloses Paar in Hannover des Jahres 1893. Natürlich kommt es, wie es sich für eine Krimiautorin gehört, zu einem bedauerlichen Todesfall, vor allem aber finden sich viele Anspielungen auf hannoversche Geschichte. So tauchen alte Geschäfte wie I.G. von der Linde oder Horstmann+Sander auf, Kastens Hotel in der Luisenstraße und die Markthalle – allerdings das vom Jugendstil geprägte Vorgängermodell der heutigen Markthalle.
Von Katzen und Mördern
Heike Wolpert, 53-jährige Autorin aus Mittelfeld, las aus ihrem aktuellen Buch Katzengericht, eine Mischung aus Katzenroman und Regionalkrimi, bei dem die Katzen auch in Ermittlerrollen schlüpfen. Fröhlich wurde es, als Deutsche-Bank-Manager Michael Hobusch sie fragte, was sie beruflich mache. „Ich arbeite bei der Konkurrenz, als Business-Analystin bei der Nord/LB“, gestand Wolpert. „Ach, das macht nichts, wir haben es ja gerade beide nicht leicht“, sagte Hobusch unter Gelächter des Publikums.
Unterwegs mit dem Eilenriedekiller
Claudia Rimkus (63) aus der Bult trug aus ihrem „Eichengrund“ vor, in dem ein Eilenriedekiller seine Opfer zerstückelt. Vor allem aber geht es um Vorgänge in einer Seniorenresidenz – und manche Ermittler geraten selbst in lebensgefährliche Situationen.
Mehr als 1000 Euro für die HAZ-Weihnachtshilfe
Für die Besucher spendierte die Kaffeerösterei Cereza von Heiko Voßgröne fair gehandelte und frisch geröstete Spezialitäten. Mehr als 1000 Euro kamen bei der Lesung für die HAZ-Aktion Weihnachtshilfe zusammen, auch Dank einer großzügigen Aufstockung der Deutschen Bank. Filialchef Hobusch nutzte die Gelegenheit, sein modernisiertes Bankhaus vorzustellen und lud die Gäste ein, den historischen Tresorraum mit den 2500 grünen Schließfächern zu besichtigen. „Wenn Sie Interesse haben, schicken Sie mir eine Mail“, sagte er und fügte mit Blick auf Autorin Wolpert hinzu: „So eine Führung mache ich gerne auch für Kunden der Nord/LB.“
Von Conrad von Meding