Eine Spendensammlung klingt oft nach Zahlen, Belegen, Abrechnung. Und doch gibt es immer wieder Momente, die emotional berühren. Als der Rat der Stadt am Donnerstag auf dem Weihnachtsmarkt sang, kam ein Herr auf die Organisatoren zu. „Sie sammeln für die Weihnachtshilfe? Nehmen Sie auch Kleingeld?“ Natürlich. Jeder Cent hilft. Der Unbekannte griff in seine Tasche, holte einen Plastikbeutel voller Münzen hervor, bedankte sich und verschwand.
Es sind oft die kleinen Geschichten, die beeindrucken. So spendete das Quintett Maxi, Lena, Sophie, Anton und Charlotte sein Taschengeld. Wolfgang Bockhorst und Dieter Mehring sammelten zum Beispiel bei ihrem Geburtstag. Und auch Vereine wie der Kegelklub „Einer wackelt immer“ und die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg spendeten. Bernd Schneider lud mit seiner Lebensgefährtin Susanne zur Tanzparty im Gewölbekeller der Lukaskirche in der List ein. „Etwa 80 Gäste tanzten mit uns bis in die ganz späte Nacht. Statt Geschenken spendeten unsere Freunde und Familie für den guten Zweck. So war das Gefühl beim Tanzen noch mal so gut“, erzählt Schneider – und überwies 500 Euro. Und auch die Schüler sammeln weiter. Die Unesco AG der Bismarckschule von Nina Kossack und Anke Synowzik besuchte nun die Geschäftsstelle an der Langen Laube und spendete 1000 Euro, die sie bei einem Adventsbasar eingenommen haben.
Mehr Aktionen: Die Sammelaktionen werden bis zum Jahresende fortgesetzt. So spielen am heutigen Sonnabend um 12 Uhr Schüler aus dem Orchester des Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasiums im Hauptbahnhof Lieder für die Kinderkrebsstation der MHH und die Weihnachtshilfe. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 2000 Euro gegeben. Gesammelt wird morgen auch beim Waffelverkauf im Kindermuseum Zinnober an der Badenstedter Straße 48 zwischen 11 und 17 Uhr. Und natürlich auf den Weihnachtsmärkten in Linden und in der Altstadt. Auf der HAZ-Bühne an der Marktkirche feiern die Politiker der Regionsversammlung am Montag Premiere. Sie singen um 16.30 Uhr für den guten Zweck. Anschließend spielt die Band Le Canard Noir.
Text: Jan Sedelies